Mein Lieblingsbeispiel zum Thema ‘Nonverbale Kommunikation’
Im gestrigen Beitrag schrieb ich, dass Neapolitaner Meister der nonverbalen Kommunikation seien. Vielleicht ist das eine grobe Verallgemeinerung. Sicher meine ich damit nicht wildes Gestikulieren! Die Kunst liegt im nonverbalen Verstehen, nicht Senden.
Das Beispiel, das mir einst widerfuhr, zeugt davon, dass zumindest ein Süditaliener es verstand, mir einen Wunsch von den Augen abzulesen. Szene: Hotelrestaurant. Man konnte aus sechs verschiedenen Speisen am Vortag auswählen. Alle neun Tischnachbarn hatten ihre Hauptspeise schon auf dem Tisch stehen, als der Kellner mit meinem Teller aus der Küche kam. Aus etwa 10 Meter Entfernung sah er meinen Gesichtsausdruck: Skepsis und Enttäuschung. Total daneben gelegen mit meiner Wahl. Er machte auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder in der Küche. OK. Das hätte ein nordeuropäischer Mann vielleicht auch noch hingekriegt. Aber dann… Er kam wieder aus der Küche und setzte mir einen Teller mit dem Essen vor, von dem ich selbst eigentlich nicht gewusst hatte, dass es mir am Besten schmecken würde. Sehr zufrieden stellte er später fest, dass ich natürlich brav aufgegessen hatte. Völlig beglückt.